Ernst Pflaumer – Künstlerisches „Urgewächs“ in Pommelsbrunn

Ernst Pflaumers Atelier – Stillleben in Öl. Foto: H. Manderscheid

Er war einer der bedeutendsten Künstler der Region – der Hohenstädter Maler und Grafiker Ernst Pflaumer. Seinem überwältigend großen Werk ist nun in Form einer repräsentativen Auswahl die Premieren-Ausstellung zur 700-Jahr-Feier im neuen Gemeinschaftshaus und Naturkundlichen Heimatmuseum Pommelsbrunn gewidmet.

Ein „Urgewächs aus Hohenstadt“ sei im Jubiläumsjahr nach Pommelsbrunn gekommen, meinte der Sohn des Künstlers, Martin Pflaumer, in seiner Einführungsrede bei der Einweihung des Gemeinschaftshauses, anlässlich der er das Werk des Vaters vorstellte und auch mehrmals Führungen durch die Räume unternahm.

Dass das „Urgewächs“ nun so ansprechend präsentiert wird, dafür haben übrigens Martin Pflaumer und sein Bruder, Rudolf Pflaumer selbst gesorgt und die Ausstellung anschaulich konzipiert, mit zahlreichen Ölgemälden, Ätzradierungen, Aquarellen und Lithografien.

Als der Großvater, Vater des Künstlers Ernst Pflaumer, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Haus in Hohenstadt erworben hatte, begann auch die beständige Liebe und Verwurzelung des 1905 geborenen Sohns in seiner fränkischen Heimat. „Was sich hier an natürlichen Vorgängen ereignete, gehört zu meinen elementaren Erlebnissen, wie auch die Zusammengehörigkeit von Mensch, Tier und Landschaft“ bekannte er, der seine Lehrjahre 1922 bis 1927 an der Nürnberger Kunstgewerbeschule verbrachte und später an die Akademie in Berlin ging.

Es folgten Aufenthalte in Italien, Paris und andernorts, die seinen Gesichtskreis erweiterten. Ab 1931 lebte Ernst Pflaumer, der namhafte Künstlerpersönlichkeiten wie Rudolf Schiestel in Nürnberg und Prof. Hans Meid in Berlin zu seinen Lehrern zählen konnte, in Hohenstadt. Neben seiner freischaffenden Tätigkeit wirkte er als Kunsterzieher in Landschulheimen, war Präsident im Bund Fränkischer Künstler und organisierte große Ausstellungen seiner Werke.

Zu Beginn seines Ruhestands übernahm er die ehrenamtliche Leitung des Deutschen Hirtenmuseums in Hersbruck. Zum 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1985 verstarb er im Alter von 80 Jahren. Seine Werke mit den Ätzradierungen als künstlerischem Schwerpunkt sind durchaus von stilistischem Wandel – jedoch ohne Brüche – gekennzeichnet. Oft bestechen gerade die kleineren Stücke in ihrer detailgetreuen, liebevoll bis in feinste Nuancen durchgeführten Ausarbeitung. Auch den Einband der 700-Jahr-Chronik von Pommelsbrunn schmückt übrigens eine Pommelsbrunner Dorfansicht aus der Radiernadel des Künstlers.

Die Ausstellung ist bis Jahresende sonntags von 14-17 Uhr im Gemeinschaftshaus und Museum zu sehen. Der Eintritt ist frei.